STIFTUNGSZWECK
Auszug aus den Statuten vom 30.5.1984:
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Die Stiftung bezweckt, alleinstehenden Frauen im Kanton Zürich geeignete Wohnungen zu mässigen Mietzinsen zur Verfügung zu stellen.
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Die Stiftung vermietet ihre Wohnungen an ledige, verwitwete, getrennt lebende oder geschiedene Frauen, auch an solche mit minderjährigen oder in der Berufsausbildung stehenden, im selben Haushalt lebenden Kindern.
Um sicherzustellen, dass die Wohnungen an Frauen vermietet werden, die auf günstigen Wohnraum angewiesen sind, dürfen bestimmte Limiten des steuerbaren Einkommens und des steuerbaren Vermögens nicht überschritten werden (Bewerben).
STIFTUNGSRAT
Die Stiftung wird 1923 gegründet und übernimmt das ganze Vermögen der vormaligen Heim- und Protektoratsstiftung.
Die Leitung der Stiftung und die Verwaltung des Stiftungsvermögens obliegt einem Stiftungsrat von fünf bis neun Mitgliedern. Die Verwaltung der Liegenschaften wird durch eine Liegenschaftsverwaltung ausgeführt.
GESCHICHTE
SIEDLUNG LETTENHOF
Aufgrund immer wieder geäusserter Wünsche und Anregungen bildete die Zürcher Frauenzentrale 1925 eine Kommission, die Studien für ein Wohnbauprojekt für alleinstehende Frauen machte. Das erklärte Ziel war, weder allzu einfache noch allzu teure moderne Wohnungen, in denen die Hausarbeit auf ein Minimum reduziert werden kann, zu erstellen.
Das Vorhaben stiess auf grosses Verständnis und Interesse; es fanden sich weitere Organisationen, die gemeinsam eigene Projektvorstellungen verwirklichen wollten:
die Heim-und Protektoratsstiftung für alleinstehende Frauen (FPZ) (heutige Wohnstiftung Imfeldsteig), die Baugenossenschaft berufstätiger Frauen des kaufmännischen Vereins (KVZ) und der Frauenverein für alkoholfreie Wirtschaften.
Während die von der Zürcher Frauenzentrale eigens gegründete Baugenossenschaft Lettenhof die Führung der gemeinschaftlichen Anliegen übernahm, blieb jede der vier Organisationen ihr eigener Bauherr (die Wohnstiftung Imfeldsteig als Bauherrin vom Imfeldsteig 2, 4, 6 und Wasserwerkstrasse 108).
Von einer derartigen Zusammenarbeit versprachen sich die beteiligten Gruppen verschiedene Vorteile:
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Beim Kauf eines grösseren Grundstückes entsteht mehr gemeinsame Grünfläche: Unité-Gedanke
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Die grosse Zahl der Mieterinnen verspricht den erfolgreichen Betrieb eines Restaurants: Entlastung von Hausarbeit, Bildung einer Gemeinschaft
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Verminderung des finanziellen Risikos: stabile Mieten, Kündigungsschutz
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Durch die verschiedenen Wünsche der Organisationen soll eine grössere Diversität der Wohnungstypen erreicht werden
Hocherfreut war man, die Projektierung der Zürcher Architektin Lux Guyer übertragen zu können, weil sie als Frau das nötige Interesse aufbrachte und in England ähnliche Bauten studiert und daran mitgearbeitet hatte. Im Sommer 1926 entschied man sich nach langen Verhandlungen für das Areal im Letten. Ausschlaggebend waren Preis, Stadtnähe, Lage und Bauzone. Dank günstiger Gelder der Stadt Zürich, die während der Zeit der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg Genossenschaften für gemeinnützigen Wohnungsbau unterstützte, Investitionen der verschiedenen Frauengruppen und dem Verkauf von Anteilscheinen an Genossenschafter war die Finanzierung sichergestellt.
Im September 1926 konnte mit dem Bau begonnen werden und im November 1927 war der letzte Block fertig gestellt.